Erlebnisbericht von Leandra Günther (TuS Rüttenscheid)
Mein Traum ging endlich in Erfüllung!!!!
Siegerehrung offene Klasse (1999 und älter)
Leandra Günther
Am 09.07.2017 ging es für uns nach zwei vorherigen Qualifikationen zu den Rheinischen Meisterschaften, die dieses Jahr in Mülheim ausgetragen wurden. Mit mir an den Start gingen aus meinem Verein Dorothea Hellersberg (Jg. 2000), Therese G. (Jg. 2003), Hannah Faby (Jg. 2003) und Nele Kunkel (Jg. 2005).
Ich startete mit Dorothea direkt im ersten Durchgang. Betreut wurden wir durch unsere Trainerin Marianne Hilgenberg. Meinerseits bin ich nicht mit großen Erwartungen an den Wettkampf heran gegangen, da eine noch nicht ganz ausgeheilte Bänderüberdehnung und Sprunggelenksverletzung im Fuß sowie Klausurstress nicht gerade die besten Trainings- und Wettkampfvoraussetzungen sind. Nachdem ich mich im letzten Jahr auf einen 5. Platz herangearbeitet hatte und ich in den Vorjahren immer im Mittelfeld gelandet bin, war es nun das Ziel, wieder unter die ersten 10 von 40 Teilnehmerinnen zu kommen.
Das erste Gerät war der Balken, der für mich als Einstieg in den Wettkampf immer eine besondere Herausforderung bedeutet. Die Übung turnte ich ohne Sturz und größere Fehler, allerdings waren viele kleine Unsicherheiten drin, sodass ich mich gedanklich schon von einer guten Platzierung verabschiedet hatte.
Als nächstes folgte die Bodenübung. Auch hier unterliefen mir keine groben Fehler, allerdings hatte ich schon oft höhere Wertungen erhalten, womit mein Ziel immer weiter in die Ferne rückte.
Nun blieben nur noch meine stärksten Geräte und ich nahm mir vor noch einmal mein Bestes zu geben. Am Sprung erturnte ich so viel Punkte wie noch nie an diesem Gerät und die zweithöchste Wertung. An meinem Lieblingsgerät, dem Barren, erhielt ich zum Abschluss noch die Tageshöchstwertung.
Im Großen und Ganzen war ich zu dem Zeitpunkt zufrieden mit meinen Leistungen, war aber etwas enttäuscht, da nicht überall alles so geklappt hatte wie es sollte.
Vor der Siegerehrung rechnete ich noch meine Punkte aus und stellte mit Erstaunen fest, dass ich mein persönliches Ziel, irgendwann einmal 70 Punkte zu erreichen, mit 70,15 Punkten knapp übertroffen hatte. Da ich die anderen Turnerinnen mit ihren unglaublich guten Übungen aber im Wettkampf gesehen hatte, war ich auf die Siegerehrung sehr gespannt, glaubte aber immer noch nicht an ein zufriedenstellendes Ergebnis.
Da nur die ersten 10 Turnerinnen aufgerufen werden und der 10. Platz mit 65 Punkten begann, war ich zunächst sehr erleichtert. Als es mit den Platzierungen immer weiter nach vorne ging hoffte ich, nicht auf dem 4. Platz zu landen und meine Leistung vom letzten Jahr hatte ich somit auch schon übertroffen. Bei dem Aufruf vom zweiten Platz dachte ich einerseits, dass ich mich verrechnet haben muss und andererseits konnte ich es gar nicht fassen.
Ich habe mich noch nie so über eine Platzierung gefreut wie an diesem Tag und habe es auch erst ein paar Tage später wirklich realisiert, da ich noch nie ernsthaft darüber nachgedacht habe, dass ich jemals diesen Titel gewinnen werden würde.
Besonders hat mich auch gefreut, dass die anderen Turnerinnen und Trainerinnen aus Essen mit sehr lieben Worten auf mich zugekommen sind!
An diesen Tag werde ich mich immer mit diesem unbeschreibbaren Gefühl zurück erinnern.
Leandra Günther (TuS Rüttenscheid)