KTV Team von links:
Christopher Warda (TS Saarn), Thomas Vulpe (TVG Steele),
Leonid Sachenko (MSV Duisburg), Artur Sahakyan (KTV)
und Kevin Mahnke (MSV Duisburg)
Thomas Vulpe
Der neue Modus der Liga, ein großer Abschluss der Turner-Liga des Rheinischen Turnerbundes mit der Ansetzung der Finalpaarungen in einer gemeinsamen Veranstaltung, erwies sich nicht zuletzt durch die hervorragende Ausrichtung durch den 1. FC Spich als großer Erfolg.
Die KTV konnte nach der Niederlage in fremder Halle beim TSV Bayer Leverkusen nicht mehr um den Meistertitel antreten und wollte nun zumindest den 3. Platz sichern.
Da an allen 6 Geräten gleichzeitig geturnt wurde, konnten nicht alle Riegen wie gewohnt am Boden beginnen. Die KTV startete an ihrem ersten Gerät, dem Pauschenpferd, sehr nervös. Nur der Steeler Volodymyr Sychynskyy erreichte mehr als 10 Punkte, so dass der direkte Rivale TV Verlautenheide bereits deutlich in Führung ging.
Es folgten stabilere Übungen an den Ringen, jedoch zeigte Verlautenheide sehr starke Übungen; der Zwischenstand: 63,85:59,60 P. – ein erheblicher Rückstand!
Nun galt für die KTV, ihre durchweg schwierigen Sprünge über den Sprungtisch perfekt auszuführen. Nach aufrüttelnden Worten der Trainer gelang dies tatsächlich; mit 13,05 P. von Artur Sahakyan (Überschlag 1/1 Schraube), 13,25 P. von Thomas Vulpe (TVG Steele, Tsukahara gebückt) und 13,5 P. von Christopher Warda (TS Saarn) konnte der Rückstand auf nur 1/10 P. verringert werden.
Es folgte ein kleiner Rückschlag am Barren als Folge von unnötigen Zwischenschwüngen bei sonst eleganten Übungen und des höheren Schwierigkeitsgrad bei Verlautenheide (135,0 : 132,8).
Es folgte das Reck. Obwohl es die Zahlen nicht so widerspiegeln, turnte die KTV sehr ansehnlich und konnte mit 31,10 P. wieder mehr als 1 Punkt aufholen (165:163,9).
Leider kam Thomas Vulpe nach seinem Abgang mit Doppelschraube nur nach mehreren Schritten zum Stand (10,0 P.). Die Anforderungen der Wertungsvorschriften machen es den Turnern am Reck schwer, auf einen hohen Schwierigkeitsgrad zu kommen. Artur zeigte Drehungen in der Riesenfelge, Endo und Stalder und einen schönen Salto gestr. als Abgang, konnte seinen Ausgangswert damit aber nur auf 11,9 P. anheben, weil er die Anforderung eines Flugteils und eines Rücklingsteils nicht erfüllen konnte (10,65 P.) Christopher Warda erfüllte mit dem Überkehren eine dieser Anforderungen, zeigte auch Drehungen in den Riesenfelgen, turnte aber nur den Salto gestreckt statt seines schönen Doppelsaltos (10,45 P.).
Seiner Stärke am Boden bewußt, ging das Team der KTV nun selbstbewußt zum Bodenturnen. Der junge Leonid Sachenko (MSV) begann bereits mit 11,3P.. Christopher Warda riskierte viel mit 1 1/2 Salto vorwärts zum Abrollen, Doppelschraube und Salto vorwärts mit 1/1 Schraube (12,6 P.). Thomas Vulpe turnte ebenfalls schwierig und dabei sehr sauber 12,8 P.. Artur Sahakyan konnte seinen Schraubensalto vorwärts am Abschluss seiner sauberen Übung nicht stehen und erhielt dennoch gute 11,9 P.. Diesen 37,3 P. der KTV standen nur 34,95 P. des TV Verlautenheide gegenüber, so dass am letzten Gerät der Kampf um Platz 3 mit 201,20 : 199,95 zu Gunsten der KTV entschieden war.
In die Freude darüber mischte sich aber auch Unbehagen über die Tatsache, dass der KTV die Chance zur Titelverteidigung durch den einzigen verlorenen Wettkampf in Leverkusen verwehrt worden war.
Sportwart Günter Betz: „Ein K.O.-Vergleich in nur einem Wettkampf ist ungerecht, wenn er nicht in neutraler Halle durchgeführt wird. Besser noch wäre, dies in einen Hin- und Rückkampf durchzuführen. Unser Team hätte sich heute auch gegen Leverkusen durchgesetzt, immerhin erreichte es an diesem Tag fast 10 P. mehr als die Leverkusener im großen Finale.
Glückwunsch dem verdienten neuen Liga-Meister, dem KTT Oberhausen, das deutlich dominiert hat, Dank den Verantwortlichen für diese gelungene Veranstaltung hier in Spich!“