Rund 500 begeisterte Zuschauer erlebten beim 2. bundesdeutschen Qualifikationswettkampf für die Weltmeisterschaften im Rhönradturnen in der Sporthalle in Essen-Kupferdreh spannende Wettkämpfe. Souverän holte sich Mareike Jochem von der ausrichtenden Sportgemeinschaft Heisingen bei den Jugendturnerinnen ihr WM-Ticket für die 8. Weltmeisterschaften in Baar / CH. Auch Anika Borm schaffte es in den deutschen Nationalkader der Frauen, machte es aber noch mal ganz schön spannend.
Nach der Disziplin Sprung, in der Mareike Jochem zunächst fünf Hundertstel hinter Sarah Metz (SV Neuhof) lag, setzte sie sich mit einer guten Leistung im Spiraleturnen an die Spitze des Teilnehmerfeldes. Mit ihrer eindrucksvollen Geradekür erhielt sie die höchste Tageswertung von 9,45 Punkten und siegte letztlich sicher mit eineinhalb Punkten Vorsprung vor der Zweitplatzierten. Mit den beiden souveränen Siegen in den Qualifikationswettkämpfen gilt Mareike Jochem auch als Favoritin auch auf den WM-Titel.
Lara Schöler, die erst 14 jährige deutsche Schülervizemeisterin, hatte bereits bei der 1. WM-Qualifikation in Strausberg bei Berlin mit dem 7. Platz überrascht. Vor heimischem Publikum zeigte sie allerdings sowohl im Sprung als auch bei ihrer Spiralekür Nerven und konnte leider nicht zur Konkurrenz aufschließen. Mit ihrer Geradekür, bei der sie mit 9,0 Punkten die zweithöchste Einzelwertung erhielt, war es nicht mehr möglich den Abstand zur vor ihr liegenden Konkurrenz zu verkürzen und ein Ticket für die WM zu lösen.
Anika Borm musste als erste Starterin beim Sprung den Wettkampf eröffnen. Mit 6,3 Punkten lag sie danach lediglich auf einem aussichtslosen 9. Platz in der Konkurrenz. Als sie dann auch noch beim anschließenden Spiraleturnen Unsicherheiten zeigte, schienen die Aussichten auf ein WM-Ticket in weite Ferne gerückt zu sein. Mit ihrer ausdrucksstarken Musikkür und einer hohen Wertung für ihre Musikalität schaffte sie eine gute Wertung und profitierte ein wenig auch von Unsicherheiten, die die vor ihr liegenden Konkurrentinnen auf einmal zeigten. Damit kam Anika in der Gesamtwertung des Wettkampfs auf Rang 6. Die Anspannung war groß und die heimischen Zuschauer fieberten heftig mit, als der Vorsitzende des Technischen Komitees im DTB bei der Siegerehrung die Namen der Turnerinnen für die Nationalmannschaft bekannt gab. Die Sporthalle in Kupferdreh brach in tosenden Jubel und Beifall aus, als Anika Borm für das Nationalteam nominiert wurde;
ein großer Tag für die Sportlerinnen und ein großer Erfolg für die Sportgemeinschaft Heisingen, die damit zwei Turnerinnen zu den Weltmeisterschaften in die Schweiz im Mai entsenden kann.
Anika Borm
Mareike Jochem
Lara Schöler