Deutsche Meisterschaften 2012, Rhönradturnen

Deutsche Meisterschaften 2012, Rhönradturnen
Svea Streckert

Svea Streckert, Mareike Jochem und die kurzfristig nachnominierte Lea Köstering traten im Mehrkampf der Frauen an. Gina Sibila hatte zuvor die Qualifikation für einen Einzelstart in der Disziplin Sprung erturnt.

Drei verschiedene, hoch anspruchsvolle Disziplinen müssen die Sportler in der Bundesklasse den geschulten Augen der Kampfrichter und dem begeisterten Publikum zeigen. Im Geradeturnen zur Musik bewegt sich das Rad auf beiden Reifen und die Turnerin/der Turner zeigt eine auf die Musik abgestimmt Kürübung. Die Kampfrichter bewerten neben der Ausführung auch die Musikalität des Sportlers, die Originalität und Kreativität der Übungen und natürlich die Schwierigkeit der Kür. Im Spiraleturnen rollt das Rhönrad nur auf einem Reifen im Kreis, wechselt während der Übung durch Gewichtsverlagerung des Turners mehrfach die Rollrichtung, kippt wie bei einer acht auf den anderen Reifen und verändert den Neigungswinkel von der großen in die kleine Spirale um das Rad zum Schluss wieder in den Stand zu führen. Beim Sprung wird das Rad durch den Turner in Bewegung gesetzt und weg gerollt, mit einem kräftigen Anlauf kommt der Turner auf dem Rad zu stehen, zu sitzen oder zu liegen und springt zum Beispiel mit einem Salto, vorwärts, rückwärts, gehockt, gebückt, gestreckt, ggf. mit Schrauben oder mit Überschlägen in verschiedenen Varianten vom Rad herunter auf eine Weichbodenmatte.

Svea Streckert ist es im Mehrkampf gelungen, ihre Spirale- und Musikkür perfekt zu präsentieren und sie erhielt in beiden Disziplinen sehr hohe 9 er Wertungen. Mit der Wertung für ihren Sprung, einem Überschlag mit ½ Drehung, waren Svea und ihre Trainerin nicht ganz zufrieden. Dennoch belegte sie mit einer Gesamtpunktzahl von 25,5 den sehr zufriedenstellenden 10. Platz. Mit dieser Platzierung gehört sie nun dem Bundeskader an, der Anfang nächsten Jahres zwei Wettkämpfe bestreitet, um die Teilnahme an der Rhönradweltmeisterschaft in Chicago zu ermitteln. Mit der vierthöchsten Wertung im Spiraleturnen konnte Svea sich dann auch noch die Teilnahme am Spiralefinale am Abend sichern, an dem jeweils die sechs Besten, aus dem Mehrkampf ermittelten, einer Gruppe antreten dürfen. Leider konnte sie an diesem Tag nicht ein weiteres Mal ihre hervorragende Leistung vom Vormittag abrufen und musste sich mit dem sechsten Platz zufrieden geben.

Die als erfolgreiche Jugendturnerin bekannte Mareike Jochem ist nach einer fast zweijährigen Pause zur großen Freude aller Fans wieder ins Wettkampfgeschehen eingestiegen. Sie zeigte in allen Disziplinen für den momentanen Trainingsstand durchaus zufriedenstellende Leistungen. Um das hohe Niveau und damit den Anschluss an die Weltspitze in der Erwachsenenklasse, mit für sie neuen Wettkampfbedingungen, zu erreichen, bedarf es allerdings noch weitere Wochen und Monate harten Trainings.

Lea Köstering legte mit einer Wertung von 6,65 für ihren Sprung, einem Salto vorwärts gebückt, eine gute Basis für ihren Wettkampf. Bei ihrer schwächeren Disziplin dem Spiraleturnen klappte es leider nicht so wie gewünscht und sie musste einige Abzüge in Kauf nehmen, die sie in der Gesamtplatzierung nach hinten warfen. In ihrer Lieblingsdisziplin der Musikkür gelang es ihr wieder ihre Stärken auszuspielen und sie begeisterte mit einer schön geturnten Übung mit hoher Schwierigkeit.

Gina Sibila, die in der ersten Jahreshälfte bereits Deutsche Jugendmeisterschaften geturnt hat, wollte sich nun im zweiten Halbjahr mit den Erwachsenen messen. Bei den Norddeutschen Meisterschaften hat es zwar noch nicht für die Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften im Mehrkampf gereicht, aber im Sprung konnte sie den älteren Turnerinnen durchaus Paroli bieten. So erkämpfte sie sich die Teilnahme bei der DM in dieser Einzeldisziplin. Mit einer Wertung von 7,7 Punkten für einen gestreckten Salto vorwärts mit ½ Drehung hatte sie die 3. höchste Wertung erzielt und sich damit die Teilnahme am Finale am Abend gesichert. Beim Finale konnte sie ein weiteres Mal beweisen, wie sicher sie diesen Sprung turnen und stehen kann, allerdings haben die Kampfrichter die Sprünge der 5 anderen Turnerinnen etwas höher bewertet, so dass Gina sich im Finale mit dem sechsten Platz begnügen musste.

Unterm Strich war das Team der SG Heisingen mit dem Abschneiden bei den Deutschen Meisterschaften sehr zufrieden, eine Pause kann aber nicht eingelegt werden, in zwei Wochen treten diese vier Turnerinnen bei den Deutschen Vereins-Mannschaftsmeisterschaften in Ahrweiler an, um sich mit den besten sechs Vereinen aus Deutschland zu messen, im Rahmen dieser Veranstaltung findet auch der Deutschland-Cup statt, zu dem die besten Turner in der Landesklasse gegeneinander antreten. Auch hier hat die SGH leistungsstarke Sportler, Dennis Kirstein tritt bei den Männern an und Julia an der Brügge wird sich bei den Schülerinnen durchsetzen müssen. Fabienne Beckmann wird als Ersatzturnerin dabei sein. Falls eine der besten drei Turnerinnen des Rheinischen Turnerbundes erkrankt oder sich verletzt, hat auch Fabienne die Möglichkeit, ihr turnerisches Können im Rhönrad zu zeigen. Auch hier werden wieder einige Fans mit dabei sein und die Daumen drücken.


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